„Schreiben ist für mich eine Suchbewegung“, sagt Selene Mariani zu mir, Oliver Vorwald, mit einer warmen, festen Stimme. Die hannoversche Autorin hat kürzlich ihren Debütroman „Ellis“ veröffentlicht. Es ist die Geschichte eines Sommers. Sie erzählt von der Ellis‘ Reise mit Freundin Grace nach in Italien, der Suche nach sich selbst. Sie fühlt sich zerrissen. In Italien ist sie die Touristin, in Deutschland die Italienerin. Ellis lebt in einer Kellerwohnung, sieht nur die Füße der anderen. Bei „Sinn:Suche“ reden Selene und ich darüber, was uns ausmacht, sie sprechen über Verona und Dresden, Romeo und Julia, Alice im Wunderland, Mario Girotti (Terence Hill) und Liebe. „Liebe ist das Problem von Ellis“, sagt Selene Mariani. So wie ich ihren Roman verstehe, ist Liebe zugleich die Lösung für Ellis, um sich mit ihrer eigenen Geschichte zu versöhnen. Und natürlich spielt Grace dabei eine Rolle.

Es geht um Gnade und Auferstehung, wie ich finde. Selene Mariani hat in Hildesheim „Literarisches Schreiben“ studiert. Sie arbeitet am Literaturhaus St. Jakobi und leitet Schreibwerkstätten – unter anderem am „Atelier Sprache“ (Braunschweig). Außerdem ist Gründerin und stellvertretende Vorsitzende des Vereins Autor:innenzentrum Hannover.

Oliver Vorwald