Ina Schmidt muss ich immer mal wieder anrufen in den letzten Monaten. Vor einiger Zeit habe ich zum ersten Mal eine Sendung mit der Philosophin gemacht. Sie leitet das Institut „Denkräume“ in Hamburg und kann den Dingen nicht nur gut auf den Grund gehen. Sie kann schwierige Zusammenhänge so erklären, dass ich, normal Sterbliche, sie auch verstehen kann. Wenn die Welt gerade völlig schräg dreht – und das tut sie ja öfter in den letzten Jahren –, dann melde ich mich jetzt auch immer mal bei Ina. Und ich frage sie: Wie guckst Du als Philosophin da drauf? Welche Themen sind aus Deiner Sicht gerade im Raum bei uns? 

Dieses Mal: Das Thema „Verzeihen“. Vermutlich, weil wir uns beide nach Milde sehnen im allgemeinen Corona-Diskussions-Wahnsinn. „Wir werden uns gegenseitig viel verzeihen müssen“, hat ja Jens Spahn im ersten Corona-Jahr schon gesagt.

Ina und ich machen also Mitte Februar einen Interviewtermin aus. Dann bricht der Ukraine-Krieg aus. „Verzeihen“ bekommt vor diesem Hintergrund nochmal einen neuen Beigeschmack, finden wir. „Vielleicht sollten wir dann auch über Hannah Arendt reden“, sagt Ina Schmidt. „Bei Ihr gibt es auch die Kategorie des Unverzeihlichen.“

Die Langfassung „Gott und die Welt“ zum Thema Verzeihen: Was haben wir davon? Wie kann das gehen? Und welche Rolle kann Glaube dabei spielen?

Susanne Richter