Groß und mächtig steht der Osnabrücker Dom da. Drumherum andere Gebäude der kirchlichen Verwaltung, das Priesterseminar. Vor dem Dom ein Parkplatz, auf dem zwei Mal wöchentlich Markt ist. Lindenbäume sorgen für Kühlung – und sind Restaurants für die Bienen von Ulrich Beckwermert. Er ist Generalvikar, also Verwaltungschef im Bistum Osnabrück – und er ist Hobbyimker. Im großen Garten des Doms stehen die Bienenstöcke. Imker sein ist ein durchaus zeitaufwändiges Hobby, denn die Stöcke wollen gepflegt werden, und bis der Honig auf dem Butterbrot landet, haben die Bienen ein paar tausend Flugkilometer hinter sich und Ulrich Beckwermert Stunden im Arbeitsraum neben den Bienenstöcken verbracht.

Bienen haben es sogar in die Osterliturgie der katholischen Kirche geschafft. Im großen Lobgesang beim Einzug in die Kirche, dem Exsultet, wird ihnen für den Wachs der Osterkerze gedankt. Ulrich Beckwermert sind noch einige andere Dinge aufgefallen, die die Kirche den Bienen verdankt oder die sie sich von den Bienen abschauen kann. Das hat er in seinem Buch „Wie das Summen der Bienen. Was die Kirche von Honigbienen lernen kann“ aufgeschrieben. Denn andere sind auf den Hund gekommen, er aber auf die Biene.

Klaus Böllert