Sie weiß, warum ich es mir manchmal so schwer mache. Und: Wie es in meinem Kleiderschrank aussieht. Christina Lütgen ist Organisationsentwicklerin und Coach in Hamburg. Ich kenne sie, weil ich einmal einen Kurs in der Kirche der Stille zum Thema Leichtigkeit gemacht habe. Dort ist es vielen Menschen auch um ihren äußeren Ballast im Leben gegangen. Als Organisationsentwicklerin arbeitet Christina Lütgen an einem Kulturwandel in der Unternehmensführung. Da geht es auch um das Thema Leichtigkeit. Indem wir uns auf das Wesentliche besinnen, entsteht eine neue Leichtigkeit, sagt sie. Schön, aber was heißt das eigentlich für sie und ihr Leben?

Für sie stimmt das nicht nur im übertragenden Sinne. Christina Lütgen ist Minimalistin und von einem früheren Besuch weiß ich, dass sie in einer sehr geschmackvollen, stark reduziert möblierten Wohnung lebt.

Ich frag mich: Was braucht es eigentlich für das Wesentliche? Und was hat das mit Sinn zu tun? Muss ich mich erst reduzieren, um zum Wesentlichen vorzustoßen?

Christina freut sich doll über meine Interviewanfrage. Über Sinn sprechen, das passt zu ihr. Weil es in ihrer minimalistisch eingerichteten Wohnung hallen könnte, machen wir es uns für unsere Aufnahme mit grünem Tee in ihrer Speisekammer gemütlich. Ein guter Ort für die Frage, was Sinn gibt, was vielleicht auch nährt. 

Und auch eine gute Gelegenheit, mal wieder darüber nachzudenken, warum wir immer so viel Zeugs brauchen. Oder meinen zu brauchen …   

Susanne Richter