Viele kennen Annette Behnken als Wort zum Sonntag Sprecherin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Wenn es um Wahrhaftigkeit geht, riskiert sie schon einmal einen Shitstorm. Dabei entspricht Krawallmachen wirklich gar nicht ihrem Naturell. Grundsätzlich ist Annette Behnken für die ruhigen Töne zu haben. Sie weiß um Fragen die offen bleiben. Und bezeichnet sich selbst als eine Suchende. Lange Zeit war sie das Gesicht der Fernsehserie „Klosterküche“. Da hat sie kulinarische und spirituelle Schätze der norddeutschen Klöster vorgestellt. Trotz schöner Bilder ist die Sendung nie ins Idyllische gekippt. Dafür ist Annette Behnken nicht der Typ. Der Zweifel gehört zu ihr, sagt sie. Und schlimme Erfahrungen, wo man alles in Frage stellt, kennt sie auch. Das macht sie zu einer ehrlichen Gesprächspartnerin auf Augenhöhe, der man gerne zuhört. Und mit der es Spaß macht, gemeinsam nach vorläufigen(!) Antworten zu suchen.

Ich bin mit Annette verabredet, um mit ihr über ihr neues Buch „Demut. Hymne an eine Tugend“ zu sprechen. Mir hat der Titel erstmal Bauchschmerzen gemacht. „Annette, wenn ich damit auf der Tribüne in der Sporthalle gesehen werde, bin ich vollends die komische Kirchentante.“ Schreibe ich ihr. „Ja, Demut löst auch komische Bilder aus. Inzwischen erlebt der Begriff aber ein Revival…“ Und schon sind wir mittendrin. Und als ich erstmal angefangen hab mit Lesen, bin ich ganz gebannt. Für mich steht fest: Annette muss unbedingt zum Interview zu unserem Podcast „Sinnsuche“ eingeladen werden. Denn das, was Annette in ihrem Buch beschreibt, so wie sie „Demut“ erklärt, sind wir damit auf einer ganz heißen Spur in Sachen „Sinnsuche“.

Susanne Richter