Ediths Echo, so wird der Dokumentarfilm über eine Holocaustüberlebende heißen, den Stefan Weinert gerade produziert. Es ist das Porträt einer 100-jährigen Holocaust-Überlebenden aus Berlin, die nach Brasilien emigrieren konnte. Stefan Weinert, Schauspieler und Filmemacher, hat mit Edith Yanitschkis in Rio de Janeiro gesprochen, deren Tochter und Enkelin. Er will wissen, wie Unrechts-Erfahrungen in den Generationen nachhallen? Bei Sinn:Suche reden wir über sein Staunen, als Edith ihn mit dem Satz begrüßt hat: „Ich bin Berlinerin“. Über den 7. Oktober, den Edith noch miterlebt, aber kurz darauf verstorben ist. Und den Sinnkompass von Stefan Weinert, starke Rollen bei Netflix und im spanischen Film, sein Engagement für Demokratie. #EDITHSECHO soll im kommenden Jahr fertig sein. Nach unserem Gespräch nimmt mich Stefan Weinert mit in sein Berlin, zeigt mir die Straße, in der Edith gelebt hat, den Stolperstein für ihren Vater. Das alles kurz vor der #Berlinale. In einer Zeit, in welcher der Antisemitismus in Deutschland erstarkt, Rechtsextreme über millionenfache Vertreibungen nachdenken. Es ist aber auch die Zeit, in der deutschlandweit Bürger*innen für die Demokratie auf die Straße gehen.

Oliver Vorwald